Freitag, 20. Mai 2011

Studentische Bewegungen

1. Hungerstreik um Studienplätze
2. Studiengang Soziale Arbeit

Die Universität
Um sich in den staatlichen Universitäten immatrikulieren zu können, müssen Prüfungen abgelegt werden (auch fachfremde Schulfächer). Dazu muss man einen 3-Monatigen Vorbereitungskurs absolvieren und bezahlen.

1. Hungerstreik um Studienplätze 
In der Fakultät für Politikwissenschaften und Soziologie der Nationalen Universität Asunción (U.N.A.)  waren für 2011 100 Studienplätze ausgewiesen (und finanziert).
Der Dekan der Fakultät ist gleichzeitig der Minister des Obersten Gerichtshofes. Er sagte aus, kritische Studiengänge seien nicht rentabel.
39 Studenten immatrikulierten sich (Studienjahresbeginn Ende Februar).
16 weitere junge Leute bewarben sich für die Studienplätze.
3 von ihnen – Andrés, Samuel & Sebastián – traten im März in den Hungerstreik. Sie wurden von der studentischen Bewegung mit Demonstration, Lagerfeuer, Presse,...  unterstützt. Verschiedene Verantwortungsträger kamen und versprachen, die Studienplätze freizugeben. Nach 8 Tagen wurden die jungen Männer ins Krankenhaus eingeliefert. Nach 10 Tagen bekamen die 3 Studienplätze.
Später bekamen 10 der Anwärter noch einen Studienplatz.

2. Der Studiengang Soziale Arbeit 

Diese Mauer zum Thema Menschenrechte malten die Studenten der Sozialen Arbeit zweimal an ihre Universität. 









Zweimal wurde sie wieder mit weiß übermalt.








April / Mai 2011
Der „Studiengang Soziale Arbeit“ wurde 2004 aus einem Institut ausgegliedert und eingegliedert in die Fakultät für Filosofie der Nationalen Universität Asunción (U.N.A.). Seitdem wird der Leitungsposten des Studienganges mit „Entsendebeauftragter“ bezeichnet. Ende letzten Jahres wurde die „Entsendebeauftragte“ Dr. Heriberta Escobar abgesetzt und von der Fakultät für Filosophie eine neue eingesetzt.
Studienbeginn war der 4. April 2011. Da wurde in einer Resolution mitgeteilt, dass 6 Dozenten der Sozialen Arbeit nicht wieder eingestellt wurden, trotz langjähriger Lehrerfahrungen.
Begründungen gibt es nicht oder sie sind fadenscheinig: Die Dozenten hätten ihre Papiere nicht vollständig eingereicht, wovon sie selbst nichts wussten. Eingesetzt wurden andere Dozenten der Fakultät für Filisofie.

Eine Gruppe von Studenten kritisiert außerdem die Dominanz einer "linken" im Studiengang, zu der viele der neuen Leute und Studenten gehören.  Auch die Colorado-Partei versucht Einfluss auf die Machtpositionen auszuüben.
Ein Teil der Dozenten sind in der Gewerkschaft des Studienganges Soziale Arbeit organisiert.

Diese von verschiedenen Interessen geleitete Studentenschaft und die Dozentenschaft stimmten über die Einstellung des Lehrbetriebes bis zu einer Lösung der Probleme ab. Jeden Tag fanden Versammlungen oder Vehandlungen statt.

Forderungen gegen die Willkür:
-Anerkennung der Eigenständigkeit des Studienganges Soziale Arbeit
-Wiedereinsetzung der Dr. Heriberta Escobar
-Die Leitung des Studienganges sollte nicht durch einen  Entsendebauftragten, sondern Direktor erfolgen.
-Eine Komission mit transparentem Wertungssystem zur Einstellung von Professoren in den Lehrbetrieb.
-Die Wiedereinstellung der 6 Dozenten
-Entscheidungsgremium, in dem Studenten und Dozenten gleichberechtigt an der Gestaltung des Studienganges mitwirken
 -Regelung der Teilhabemöglichkeiten des Studentenrates

Am 10. Mai 2011 wurde der Lehrbetrieb nach Abstimmung aufgenommen. Die Entsendebeauftragte Dr. Escobar wurde wieder eingesetzt und einige der Dozenten, bei 2 Dozenten bleibt die willkürliche Entlassung bestehen.
http://trabajosocialparaguay.blogspot.com

StudentInnen der Sozialen Arbeit beteiligen sich an verschiedenen  sozialen Protesten und zu den gegebenen aktuellen politischen Auseinandersetzungen. Zum Beispiel:



Die Woche der Sozialen Arbeit 2010,
von Studenten organisiert.











 Solidarität mit dem Mapuche-Volk aus Chile







Proteste gegen überhöhte Preise des öffentlichen Transportes


Im April gab es ca. 1 Woche lang öffentliche Proteste gegen die überhöhten Preise der öffentlichen Transportmittel (Buslinien). Es gibt keinen Fahrplan, die Busse befinden sich in teils sehr schlechtem Zustand. Jedesmal, wenn sie in einen Bus einsteigen (auch beim Umsteigen), müssen umgerechnet 50 Cent bezahlt werden. Das ist dort etwas soviel wert wie hier 5 Euro.


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