Mittwoch, 27. April 2011

Paraguayische Projekte

1.) In der Organisation der Arbeitenden Kinder und Jugendlichen Paraguays
sind Ki. & Ju., die sich in Gruppen organisieren, um sich zu schützen, Raum für Freizeit zu schaffen, sich zu unterstützenund sich über ihre Rechte weiterzubilden. Sie werden begleitet von Educadores+ Sozialarbeitern+ Psychologen+ Lehrern der Nichtregierungsorganisation Callescuela. An den öffentlichen Orten werden dazu Räume gemietet, in den Wohnvierteln Gemeinwesenzentren genutzt. In ihren Wohnvierteln werden Gemeinwesenzentren genutzt;  an den öffentlichen Orten (zentraler Busbahnhofes und zentraler Lebensmittelmarkt) werden Räume gemietet.
Engagierte Jugendliche der „Koordination der Organisation der arbeitenden Ki. & Ju. Paraguays“= CONNATs leiten selbst Gruppen, Vernetzungstreffen und öffentliche Protestaktionen. Sie wachsen sozusagen nach.

 
Die Organisationen arbeitender Ki. & Ju. sind international vertreten und vernetzt. Sie werden jedoch nicht eingeladen zu internationalen Konferenzen zum Thema Kinderarbeit. Sie kritisieren die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation. Das Verbot der Kinderarbeit unter einem Mindestalter (Übereinkommen 138) führt dazu, dass sie keine Arbeitsrechte haben und in einem repressiven System von der Polizei von den Straßen vertrieben und -nicht nur in Ausnahmefällen- misshandelt werden. Oft müssen sie arbeiten und unterstützen so ihre Familie. Besser wäre eine Legalisierung und örtliche Aushandlung der einklagbaren Eingrenzungen der Ausbeutung (Wieviele Stunden, Mindestlohn, Gewalt am Arbeitsplatz).
Die „schlimmsten Formen der Kinderarbeit“ laut Übereinkommen 182 sind keine Arbeit, sondern Verbrechen an Kindern. 



2.) Asociación NAVADE – Ninez y Adolescencia con Valores y Derechos 
der Verein Navade – Kindheit und Jugend mit Werten und Rechten

9 Psychologiestudentinnen/ Absolventinnen gründeten 2008 den Verein Navade.
Stück für Stück bauten sie das Gemeinwesenzentrum CAMUANI auf, im Stadtviertel Villa Madrid der Stadt Limpio. Dort richteten sie eine Kindertagesstätte ein zur Frühförderung. 
Dafür besorgten sie Stück für Stück Spielsachen. Die Eltern des Statviertels müssen keine große Gebühr zahlen, um ihre Kinder betreuen zu lassen. Staatliche und bezahlbare Kitas gibt es in Asunción sehr wenig. Meist werden die Kinder von Familienangehörigen betreut, während die Eltern arbeiten.
Im Gemeinwesenzentrum CAMUANÍ führten sie Ausbildungen zum Thema Frühförderung von Kindern von 0-7 Jahre durch, den Kurs "Spielend wachsen wir, spielend lernen wir", und zum Thema Kinderrechte. Zum einem wurden die Kurse für die betreuende Erzieherinnen durchgeführt, desweiteren Elternkurse zur Sensibilisierung der Erziehung.
Ein weiterer Raum wurde als psychologische Beratungsstelle eingerichtet, wo Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ihren Familien zur Sprechstunde kamen.
Zuerst wurde die Kita von der Stadtverwaltung übernommen, und nun auch die psychologische Beratungsstelle. Momentan kümmert sich Navade noch um die Pflege der Räume und Spielsachen.
Es wurde ein großer Bedarf an psychologischer Beratung festgestellt.

Im Stadtviertel Mbocayaty wurde ein Kurs für Mitlgieder von Gemeinwesenorganisationen zum Thema Gewalt gegenüber Kindern durchgeführt.
Das nächste Projekt ist die Einrichtung einer psychologischen Beratungsstelle in Mbocayaty für Kinder und Jugendliche mit ihren Familien in der Situation sozio-ökonomischer Vulnerabilität (Verletzlichkeit). Dies führt zu einer hohen Anfälligkeit für psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Innerfamiliäre Probleme wie Gewalt und der Zerfall der Familie treten ebenso auf wie Schulprobleme in überfüllten Schulen.
Geplant ist die psychologische Behandlung von Kinder und Jugendlichen, Erziehungsberatung für deren Eltern und Orientierungsberatung für Jugendliche.  
Bisher wurden die Räumlichkeiten gemietet, Raumteiler eingesetzt und Möbel gekauft.