Originäre Völker

Foto: Mädchen mit einer Zikade auf der Nase
Originäre Völker

Der Begriff "Indigene" wurde von dem respektvollen Begriff "Originäre Völker" abgelöst. Der Begriff "Indianer" ist negativ behaftet. 

Die beiden offiziellen Landessprachen sind Spanisch und Guaraní.
60% benutzen das Guaraní  als Alltagssprache, auf dem Land sind es wesentlich mehr. 
Das neue Sprachengesetz garantiert die Gleichrangigkeit des Guaraní, das heißt es muss in den Behörden gesprochen werden.
Das ist die Sprache des größten indigenen Stamms, welcher sich auf den Gebieten Paraguays, Argentiniens und bis nach Brasilien hinein ausbreiteten. 

Die Mehrheit der paraguayischen Bevölkerung sind Mestizen,
nur 1,3 % (rein) Indigene. Im Nachbarland Bolivien sind es hingegen 65%.

 Die Konquisition bedeutete große Zersplitterung und Identitätsverlust für die Ureinwohner Paraguays. 

Es handelt sich um Naturreligionen. Zumeist wurden sie mündlich und durch Gesänge weitergegeben. Jede Ethnie hat wiederum eigene Schöpfungsgeschichten, Handwerkskünste ect, die sich auch vermischen.
Jeder Paraguayer erzählt gern von berühmten Mythengestalten. Das ist so verwurzelt, wie bei uns der Osterhase.
Die originären Völker bekommen in der paraguayischen Gesellschaft die schlechtesten Chancen, deshalb verliert sich das Wissen der alten Menschen.

 
"Berichte von alten Ache-Frauen und -Männern". 
Die Fotos zeigen Ache, welche sich den neu erschienenen Band mit Fotos und Berichten ansehen.



Ebenso wurden Ache-Sprachlernbücher 
geschrieben und mythische Erzählungen
zur Weitergabe auf Video aufgenommen.





Die Ethnien Paraguays

Sprachgruppe (5)          Ethnie  (17)
Tupï-guaraní                  Paï- Tavyterä
                                             Mbyá
                                             Avá-Guaraní
                                             Guarayo
                                             Ñandeva
                                             Aché-Guayakí
                                             Chiriguano
Zamuco                              Ayoreo
                                             Chamacoco

Mataco-Mataguayo       Manjui
                                              Nivaclé
                                              Maká
 
Lengua Maskoy               Lengua
                                              Sanapaná
                                              Guaná
                                              Angaité
                                              Toba-Maskoy

Guaicurú                           Toba-Qom


Das Landproblem der Indianer

Einige leben noch auf Teilen ihres ursprünglichen Gebietes, viele wurden umgesiedelt auf teils abgeschnittene, unfruchtbare Gebiete. Manche müssen sich begnügen mit Übergangsgebieten wie der Rand einer Autobahn.
Von den 412 Indianersiedlungen Paraguays,
wird der Landbesitz von 185 Siedlungen nicht  durchgesetzt,  
obwohl der Artikel 49 des 5. Kapitels der Konstitution dies festschreibt.
Die korrupte Landbehörde INDERT überschreibt das Land an Großgrundbesitzer, anstatt den rechtmäßigen Besitzern.
Die Originären Völker klagen weiterhin Menschenrechtsverletzungen bei Vertreibungen an. 




Ein Mädchen der Pai Tavytera. Die Pa'i Tavytera konnten sich lange in den Atlantischen Wald zurückziehen, so dass viel Kultur überliefert wurde.




Mbya-Jungen und Schnitzkunst






Ayoreo
Chamacoco - Künstler malt in traditionellem Stil Mythen 










Handwerkskünste sind das Knüpfen von Taschen, außerdem das Flechten von Körben mit einem Stroh namens "piri-piri", und weitere mir bisher unbekannte.